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Onkologie/CAR-T-Zelltherapie

Zwei Jahre nach der Zulassung: Zwischenbilanz zur CAR-T-Zelltherapie

Im Jahr 2018 kamen die ersten beiden CAR-T-Zelltherapien (CAR-T: Chimeric Antigen Receptor T-Cells/ chimärer Antigenrezeptor–T-Zellen), die zur Klasse der Advanced Therapy Medicinal Products (ATMPs) gehören und u. a. Krebskranken mit Lymphomen im fortgeschrittenen Stadium neue Perspektiven bieten, auf den deutschen Markt.1 Obwohl unser Gesundheitswesen mit der Marktzulassung dieser innovativen Therapien vor neue Herausforderungen gestellt wurde, ist die Einführung in Deutschland grundsätzlich erfolgreich verlaufen.

Viele der ursprünglichen Hürden konnten seitdem von den Beteiligten im Gesundheitswesen und in der Politik erfolgreich gemeistert werden. Hier sind beispielsweise die Etablierung von 26 qualifizierten CAR-T-Zentren (Stand Mai 2020)2, die DGHO-Kriterien3 (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V.) für diese Behandlungszentren und die positive Nutzenbewertung inkl. Würdigung der Wirksamkeit4, kombiniert mit zusätzlichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung, zu nennen.

Welche Hürden bestehen weiterhin?

Trotz dieser Erfolge bestehen auch heute noch Hürden, die den Patientenzugang zu CAR-T-Zelltherapien erschweren. Diese hat Strategy& im Rahmen der Studie identifiziert:

  • Kostenabdeckung der CAR-T-Zentren teilweise unzureichend
  • Heterogene Standards und Prozesse zur Erstattung
  • Patientenzuweisung an CAR-T-Zentren durch niedergelassene Onkologinnen und Onkologen sowie zuweisende Kliniken noch zu inkonsistent
  • Erhebung anwendungsbegleitender Daten optimierbar, Wissen und Erfahrungen besser für alle behandelnden Ärztinnen und Ärzte zugänglich machen
  • Uneinigkeit beteiligter Akteurinnen und Akteure bzgl. akzeptierter Patientenprofile
  • Innovative Vergütungsmodelle werden wenig genutzt

Welche Lösungsansätze gibt es?

Daraus ergeben sich fünf konkrete Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um diese innovative Therapien möglichst für alle infrage kommenden Patientinnen und Patienten verfügbar zu machen:

  • Schaffung einer gemeinsamen DGHO-Plattform
  • Vereinheitlichung der Erstattungspraxis
  • Verbesserung der Patientenzuweisung im Rahmen einer Multi-Stakeholder-Allianz
  • Harmonisierung und Vereinfachung des Antragswesens
  • Regelmäßiger Austausch auf Fachebene, um CAR-T-Einsatz zu verbessern

Auch Kite Pharma/Gilead Sciences sieht bei den von der Studie identifizierten Hürden konkreten Handlungsbedarf. Um in den genannten Bereichen Veränderungen herbeizuführen und zukunftsfähige Strukturen in Deutschland zu etablieren, bedarf es der Zusammenarbeit und des engen Austausches aller beteiligten Akteure.

Die vollständige Studie von Strategy& finden Sie hier.

Diese Studie wurde von PwC Strategy& im Auftrag von Gilead Sciences GmbH durchgeführt. Die Studie basiert teilweise auf ausgewählten Experteninterviews.

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