Politisches Gespräch der HIV Kooperation und des Checkpoint BLN
Am Mittwoch, den 27. November 2024, lud die HIV-Kooperation (Gilead, MSD Sharp & Dohme, ViiV Healthcare) zusammen mit dem Checkpoint BLN zu einem politischen Standortbesuch am Sitz der Einrichtung in Berlin ein. An der Veranstaltung nahmen Vertreter:innen der Berliner Landespolitik, der Zivilgesellschaft sowie der Ärzteschaft teil.
Im Zentrum der Diskussion stand die kritische Auseinandersetzung mit dem ECDC-Bericht zur Halbzeit der BIS 2030-Strategie der Bundesregierung. Der Bericht zeigt zwar Fortschritte hisichtlich der Anzahl der Menschen, die unter Therapie sind und solcher, die damit erfolgreich therapiert werden auf, aber Defizite bei der Diagnose. Als prioritäre Aufgaben wurden der verbesserte Zugang zu Prävention und Versorgung, die Bekämpfung von Stigmatisierung sowie eine stärkere politische Koordination identifiziert. Verbunden damit lag der Fokus ebenfalls auf der Arbeit des Checkpoint BLN als „One-Stop-Shop“ für Prävention sowie Behandlung von HIV und anderen STI sowie für psychosoziale Beratung. Hervorgehoben wurde insbesondere die Herausforderung des Zugangs zu Prävention und Behandlung von Menschen ohne (ausreichende) Krankenversicherung.
Daran anknüpfend wurden die geplanten Kürzungen des Berliner Senats im sozialen Bereich kritisch beleuchtet, die freie Träger wie Checkpoint BLN betreffen und somit die wichtige Präventionsarbeit gefährden würden. Zudem wurde auf Bundesebene die Einstellung des Monitoringprogramms „PrEP Surveillance“ des Robert Koch-Instituts diskutiert. In diesem Zusammenhang stellte eine Vertreterin des Bundesgesundheitsministeriums eine Fortsetzung des reduzierten Monitorings in Aussicht. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass trotz erreichter Fortschritte weiterhin Handlungsbedarf besteht, um die Ziele der BIS 2030-Strategie zu erreichen und eine nachhaltige HIV-Versorgung sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund ist eine rasche Umsetzung der ECDC-Handlungsempfehlungen essenziell.
Der Standortbesuch hat gezeigt, dass die HIV-Epidemie nur durch die Zusammenarbeit von Akteur:innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft besiegt werden kann. Die HIV-Kooperation möchte ihr politisches Engagement in diesem Bereich weiterhin fortsetzen und wird nach den Bundestagswahlen im Februar 2025 ihre Aktivitäten verstärken.

