Ein Mann spricht mit einer Gruppe von Menschen in einem Drogenkonsumraum

BIS 2030 – Gemeinsam gegen Hepatitis C

Im Vorfeld des 25. Deutschen Lebertages am 20. November lud Gilead Sciences am 13. November zur Veranstaltung „BIS 2030 – Gemeinsam gegen Hepatitis C: Chancen & Lösungsansätze bei der Versorgung vulnerabler Gruppen“ in den Drogenkonsumraum „Mühlenstube“ von vista Berlin ein. Dabei nahmen Vertreter:innen aus den Bereichen Gesundheitsamt, Medizin, Suchthilfe, Justizvollzugskrankenhaus und Justizvollzug teil.

Im Rahmen der Eröffnungsrede hob die Schirmherrin Kristine Lütke MdB (Drogen- und suchtpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion) hervor, wie wichtig ein Zusammenspiel der verschiedenen Akteure ist, um die HCV-Aufklärung zu verbessern, Stigmata abzubauen und durch Verbesserung der Diagnose und Versorgungsanbindung mittelfristig das BIS 2030-Ziel einer HCV-Elimination zu erreichen.

Peer-basierte Projekte erleichtern die Zugänglichkeit zu vulnerablen Gruppen

Dr. med. Petra Jordan (Fachärztin am Zentrum für Infektiologie Berlin) unterstrich in ihrem Impulsvortrag, dass Hepatitis C-Infektionen mittlerweile effektiv und gut verträglich therapiert werden können. Dennoch bleibe es eine Herausforderung, vulnerable Gruppen wie Drogengebrauchende vom Nutzen der modernen DAA-Therapien zu überzeugen und Ängste aufgrund negativer Erfahrungen mit der früheren Interferon-basierten Therapien abzubauen. Eine große Herausforderung ist es zudem, vulnerable Gruppen langfristig in Behandlung zu behalten. Denn durch Obdachlosigkeit, Abschiebungen oder kurze Gefängnisaufenthalte erschwert sich der Zugang zu den Betroffenen. Positive Worte fand Frau Jordan für Projekte, die die verbesserte Zugänglichkeit von vulnerablen Gruppen im Blick haben.

Eine blonde Frau steht neben einer Leinwand und hält eine Rede.
Eine Frau hält einen Vortrag, mehrere Menschen hören ihr zu.

Stefan Wiedemann (Fachbereichsleitung, vista Berlin) stellte die Arbeit von vista in der Beratung und Betreuung von Drogengebrauchenden vor. Er betonte insbesondere die positiven Erfahrungen, die die Organisation im Rahmen eines Peer-basierten HCV-Projektes mit dem Einsatz von Erfahrungsexpert:innen (Menschen mit eigener Sucht- und Hepatitis C-Erfahrung) in der Arbeit mit Drogengebrauchenden macht. Durch die hohe Authentizität und Identifikation können Klient:innen niedrigschwellig angesprochen werden, um Sie über HCV aufzuklären, zu einem Test zu motivieren und Ängste oder Vorurteile gegenüber einer möglichen anstehenden Therapie zu reduzieren.

Vernetzung der jeweiligen Kontaktpunkte zentral

Im Zuge der Diskussionsrunde und Begehung der Räumlichkeiten tauschten sich die Beteiligten über ihre eigenen Erfahrungen aus der Arbeit mit Hepatitis C-Patient:innen aus und waren sich einig, dass insbesondere die Vernetzung von Arztpraxen, Justizvollzugsanstalten (Stichwort: Entlass- und Übergangsmanagement) und Suchthilfeprojekten verstärkt werden sollten.

Eine Frau befindet sich im Gespräch mit einer Gruppe von Menschen.
Ein Mann spricht mit einer Gruppe von Menschen, im Vordergrund sind medizinische Utensilien zu sehen.

Insgesamt war die Veranstaltung von Gilead Sciences bei vista Berlin eine wichtige Gelegenheit, um sich über Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Hepatitis C-Versorgung vulnerabler Gruppen auszutauschen und einen nachhaltigen Dialog mit Vertreter:innen aus Politik und Praxis anzustoßen

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