COVID-19: Chance zur Elimination von Hepatitis C

Die Auswirkungen von COVID-19 haben in vielen Fällen auch die Diagnose und Behandlung von Hepatitis-C-Betroffenen verzögert.¹ Gleichzeitig bietet die Pandemie aber auch Chancen: Vor allem durch das gestiegene Bewusstsein der Bevölkerung für Infektionskrankheiten und die geplante Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) könnten Diagnose- und Behandlungsraten gesteigert werden.

Um diese Chancen zu nutzen, gilt es, keine Zeit zu verlieren. So kommt eine aktuelle Untersuchung zu dem Ergebnis, dass bereits die einjährige Unterbrechung von Programmen zur Elimination von Hepatitis C einen starken Anstieg von Todesfällen, die auf Hepatitis C zurückzuführen sind, nach sich ziehen würde.²

Diese Entwicklung würde die erfolgreiche Elimination von Hepatitis C bis zum Jahr 2030 vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Umso wichtiger erscheint es deshalb, gerade jetzt schnell zu handeln und, wann immer möglich, all jene zu testen, die sich ihrer Infektion noch nicht bewusst sind. Das gilt insbesondere für vulnerable Risikogruppen wie Drogengebraucher und Haftinsassen, aber auch für die Allgemeinbevölkerung.

Chance auf Testung von Risikogruppen

Ein wichtiger Fortschritt ist der Pakt für den ÖGD. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie stellt der Bund insgesamt 4 Milliarden Euro für den Ausbau des ÖGD zur Verfügung. Langfristig könnten diese Mittel auch die Elimination von Hepatitis C vorantreiben – insbesondere im Rahmen von Angeboten zur Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten, aber auch konkret durch niedrigschwellige Testangebote für Risikogruppen durch die Gesundheitsämter.